Ehemalige VGH-V36 gastiert in Hoya

2016-07-29-01-V36-412-HoyaAls die Deutsche Bundesbahn in den 1950er und ’60er Jahren begannen, ihre Loks der Baureihe V36 nach und nach auszumustern, gelangten viele dieser Maschinen in den Bestand von Privat- und später Museumsbahnen. Einen verhältnismäßig großen Fundus an V36 unterhielten in den ’60er bis ’80er Jahren die Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya (VGH). Acht Loks dieser dreiachsigen Rangierlokomotiven taten ihren Dienst zwischen Eystrup und Syke. Mit dabei waren V36 aus unterschiedlichen Bauserien – mit der V36 002 eine Vorserienlok, und der V36 006 als Nachkriegs-Konstruktion der DB. Diese Lok, 1950 als V36 412 an die Bundesbahn geliefert, kam 1979 zu den VGH und wurde dort als V36 006 in den Bestand eingereiht. 1998 wurde sie an den Deutschen Eisenbahn-Verein (DEV) abgegeben und ging über eine Zwischenstation bei der Emscher-Park-Eisenbahn 2002 an den Eisenbahn-Tradition e.V.
Die Lok, die heute wieder mit ihrer ursprünglichen Bezeichnung V36 412 unterwegs ist, wird von den Mitgliedern des Vereins in Lengerich für Fahrten mit Museumszügen in hervorragendem Zustand betriebsfähig gehalten.
Am 29. Juli 2016 absolvierte sie eine besondere Fahrt und besuchte ihre alte Heimat Hoya. Neben zwei Begleitwagen hatte sie auch den „Preußenzug“ samt Dampflok „Stettin 7906“ der Museumseisenbahn Minden mit dabei. Anlass für den Besuch waren die Festwochen zum 50-jährigen Bestehen des DEV in Bruchhausen-Vilsen mit einem vielfältigen Programm an Sonderzügen.
In Hoya eingetroffen begegnete die V36 auf dem Weg zur Tankstelle der in Hoya beheimateten V36 005 des DEV, sodass die beiden Loks, V36 005 und ex V36 006, nach etwa 17 Jahren erstmals wieder gemeinsam in Hoya zu sehen waren. Gut zu erkennen waren bei diesem Zusammentreffen die vielen Bauart-Unterschiede zwischen der Wehrmachts-Bauserie und der Nachkriegs-Serie der Deutschen Bundesbahn. Weitere Modifikationen durch die jeweiligen Nachnutzer taten ihren Teil dazu bei, dass heute keine V36 mehr der anderen völlig gleicht.
Während DEV-Lok V36 005 den aus Minden mitgebrachten Zug übernahm und nach Bruchhausen-Vilsen weiterfuhr, konnte V36 412 ihre Kraftstoff-Vorräte ergänzen und in der Fahrzeughalle Hoya abgestellt werden, um in den folgenden Tagen am Festprogramm des DEV-Jubiläums teilzunehmen.

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1.)  Aus Lengerich erreicht V36 412 am Nachmittag des 29.07.2016 den Bahnhof Hoya. Neben zwei Belgeitwagen ist auch der „Preußenzug“ der Museumseisenbahn Minden mit dabei, den die V36 samt der am Schluss laufenden Dampflok T13 „Stettin 7906“ mitgebracht hat.
2. und 3.)  Wiedersehen nach 17 Jahren: V36 005 und die ehemalige V36 006 begegnen sich in Hoya.

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 1.-3.)  Nach der langen Anreise aus Lengerich ergänzt V36 412 ihre Kraftoffvorräte an der Tankstelle in Hoya und wird anschließend in der Hoyaer Fahrzeughalle abgestellt. V36 005 bespannt den Zug aus Minden und fährt ihn bis Bruchhausen-Vilsen weiter.

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1.-3.)  Am 03.08. fährt V36 412 mit einem Güterzug für Fotofreunde nach Uenzen. Die Hoyaer V36 005 ist ebenfalls mit dabei.

 

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V 241 erhält neue Lackierung für die Nutzung durch die VGH

Köf3 (V241) 2016-07-29 (8) HoyaNachdem eine der ganz frühen Kleinloks der Baureihe Köf III, die 332 002, 1997 bei der Deutschen Bahn ausgemustert wurde, sollte die Lok noch lange nicht ihren Ruhestand antreten. Noch im gleichen Jahr kam sie als „V 241“ zum Deutschen Eisenbahn-Verein (DEV) nach Bruchhausen-Vilsen.
Es stellte sich heraus, dass die Lok als Leihfahrzeug durchaus gefragt war, und so wurde „um die Lok herum“ eine eigene Firma gegründet. Die Mittelweserbahn (MWB). Diese vergrößerte sich rasant, und bald war die kleine Lok in der blauen Lackierung der MWB mit ihren markanten gelben Streifen nur noch eine von vielen.
2013 kam sie wieder zurück zum DEV und war aus Mangel an Nutzungsmöglichkeiten die meiste Zeit über abgestellt. Zuweilen sah man sie beim Brokser Markt-Verkehr, dann und wann wurde sie von den Verkehrsbetrieben Grafschaft Hoya (VGH) genutzt. Nach dem Verkauf der VGH-Lok V21 wurde die V 241 als Reservelok für die VGH vorgesehen und es kam ein Nutzungsvertrag zwischen DEV und VGH zustande. Noch eine ganze Weile fuhr die Köf in ihrer Mittelweserbahn-Lackierung; nach einer Hauptuntersuchung bei den VGH in Hoya begann man, die Lok nach und nach neu zu lackieren. Zwischenzeitlich wurde sie immer mal wieder genutzt und man sah sie noch teils blau, teils in grauer Grundierung, teils bereits im Neulack, rund um Hoya.
Mit Beendigung der Lackierungsarbeiten zeigt sich die V 241 jetzt wieder in einem fertigen Farbkleid, welches auf die Nutzung der Lok bei den Verkehrsbetrieben Grafschaft Hoya abgestimmt ist..

SONY DSC   SONY DSC   Köf3 (V241) 2016-07-29 (7) Hoya

Die Farbe ist grade trocken, da zeigt sich V 241 am 29.07. am Bahnsteig in Hoya.
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Gleisbau: Berxen, Uenzen, Wachendorf

2016-05-27 WachendorfWährend im Bahnhof Bruchhausen-Vilsen bereits zum Saisonbeginn der Museumsbahn alle neu herzurichtenden Gleise fix und fertig an Ort und Stelle lagen, wurden anschließend die Gleisbauarbeiten in noch nicht abgeschlossenen Abschnitten zwischen Bruchhausen und Heiligenfelde fortgesetzt.
Die mit den Arbeiten beauftragte Firma Stefen erneuerte Gleise bei Berxen und Uenzen, sowie einen längeren Abschnitt zwischen Wachendorf und Heiligenfelde. Das Verlegen der neuen Gleise war in diesem Bereich eine besondere Herausforderung, da die durch einen Wald führende Trasse nicht von Straßenfahrzeugen angefahren werden konnte.
Ende Mai konnten die VGH gemeinsam mit der Firma Stefen an vier Tagen schließlich mehrere tausend Tonnen Schotter aus etwa 120 Schüttgutwagen verteilen, um den neuen Gleisen einen festen Stand zu verschaffen. Hierfür stand den VGH auch eine leistungsstarke Lok der Mindener Kreisbahnen (MKB) zur Verfügung, um die schweren Schotterzüge zu den jeweiligen Baustellen zu befördern. Momentan ist eine Stopfmaschine damit beschäftigt, den Schotter im Gleis zu verdichten und dieses endgültig in die richtige Lage zu bringen.

2016-05-27 (1) MKB V21 Uenzen Berxen

oben)  Alles neu macht der Mai: Zwischen Wachendorf und Heiligenfelde wird Schotter ins neue Gleis verteilt. 27.05.2016
1.)  Mit bereits entleerten Schotterwagen durchfährt MKB V19 am 27.05.2016 von der Gleisbaustelle kommend Uenzen.
2.)  Heute schon wieder Vergangenheit: Mittlerweile ist von einer Baustelle auch in Berxen nicht mehr viel zu sehen.
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Unfall zwischen Pkw und Triebwagen verläuft glimpflich

T3 2016-05-08 HoyerhagenGlück im Unglück hatten drei Insassen eines Pkws, als es am Sonntag den 08. Mai in Hoyerhagen zu einer Kollision mit dem Triebwagen T3 kam. Dieser befuhr am späten Vormittag den Streckenabschnitt Hoya – Bruchhausen-Vilsen im Rahmen einer Kaffkieker-Fahrt. In Hoyerhagen wollte die Fahrzeugführerin des Pkws auf eine Straße abbiegen und befuhr hierfür einen Überweg, jedoch offenbar ohne den sich nähernden Triebwagen wahrzunehmen. Auf dem Überweg stießen Triebwagen und Pkw zusammen; der Pkw blieb nach einigen Metern in einem Graben liegen.
Während Zugpersonal und Fahrgäste unverletzt blieben, mussten zwei der drei Pkw-Insassen mit leichten Verletzungen medizinisch betreut werden.
Der Pkw erlitt durch den Unfall einen Totalschaden. Die Schäden am Triebwagen sind bislang nicht beziffert, jedoch vermutlich verhältnismäßig gering. Sie werden momentan in Hoya gesichtet und sollen vor den kommenden Kaffkieker-Fahrten behoben werden.
Die Kreiszeitung berichtet in einem kurzen Artikel und Video von dem Vorfall (Link zum Artikel der Kreiszeitung).

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Ein neuer Motor für den T3

Noch im April hat die Werkstatt der Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya (VGH) alle Hände voll zu tun, um den Protagonisten des Kaffkieker-Verkehrs, den als „T3“ geführten MaK Großraum-Dieseltriebwagen, rechtzeitig zum Saisonbeginn am 1. Mai wieder auf die Schienen zu bringen. Der 1959 gebaute Triebwagen verfügt über zwei Antriebsanlagen. Einer der beiden luftgekühlten Deutz-Motoren ließ im vergangenen Jahr die Notwendigkeit einer umfangreicheren Wartung erkennen. Da die Überholung des Motors längere Zeit in Anspruch nehmen würde, nutzte man in Hoya eine sich bietende Gelegenheit und erwarb einen Austauschmotor für den T3. Mitte März lieferte eine Spedition das große Paket aus Süddeutschland nach Hoya. Der robuste 12-Zylinder hat seine Vorgeschichte als Stationärmotor bei einer Seilbahn, wo er lediglich als wenig genutztes Notstrom-Aggregat diente, und deshalb nur wenige Betriebsstunden aufweist. Um künftig in der Anlage 1 des Triebwagens arbeiten zu können, muss der Motor jedoch zunächst für den Einbau in den T3 angepasst werden. Der angebaute Kraftstofftank wird entfernt, einige Verkleidungen müssen weichen und den Erfordernissen des Fahrzeugs entsprechende Leitungen verlegt werden, bevor die Deutz-Maschine in den Motorträger des Triebwagens eingepasst werden kann.

Ab dem 1. Mai bis zum September wird der T3 wieder als „Kaffkieker“ an jedem 1. und 3. Sonntag im Monat zwischen Eystrup, Hoya, Bruchhausen-Vilsen und Syke unterwegs sein. Der Fahrplan des Zuges findet sich unter diesem Link: Kaffkieker-Fahrplan 2016

T3 2015-03-15 (2) Hoya   T3 2015-03-15 (1) Hoya

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Hoya Ost erhält neues Abstellgleis

Hoya Ost 2016-01-14 (4)Bereits in den vergangenen Monaten war die Gleisbaufirma Stefen an der Strecke der Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya unterwegs, um anstehende Bauarbeiten vorzubereiten. So sollen rechtzeitig vor dem diesjährigen 50-jährigen Jubiläum des Deutschen Eisenbahn-Vereins (DEV) im Bahnhof Bruchhausen-Vilsen Gleise erneuert werden, damit zum Saisonbeginn im Mai alle Züge auf frischer Spur unterwegs sein können. Darüber hinaus werden bislang noch nicht ausgewechselte Teilstücke zwischen bereits hergerichteten Streckenabschnitten zwischen Bruchhausen und Syke getauscht.

Als erstes Projekt im neuen Jahr macht sich das erfahrene Team des Oldenburger Gleisbauers gleich im Januar jedoch an ein ganz neues Stück Schiene. Im Gleisanschluss der Papierfabrik Smurfit Kappa in Hoya werden die Kapazitäten rund um den Schienenverkehr ausgeweitet, indem ein neues, etwa 165 Meter langes Abstellgleis errichtet wird. Mit dem neuen Gleis können einerseits mehr Güterwagen direkt im Werksanschluss abgestellt werden, darüber hinaus verspricht man sich ein beschleunigtes Austauschen von Wagen an der Ladestelle. Bei den Planungen des künftigen Gleises 4 haben Smurfit Kappa und VGH aber auch weiter in die Zukunft gedacht: das Gleis wird so verlegt, dass man es bei Bedarf nach hinten hinaus verlängern kann – im Bedarfsfall sogar bis zum Annahmeplatz für Altpapier, so dass in Zukunft auch Altpapieranlieferungen auf der Schiene möglich wären.
Viel Zeit für das Verlegen der neuen Weiche hat die Mannschaft der Firma Stefen indes nicht, kann der Betrieb auf der Schiene doch nicht lange unterbrochen werden. Ein Problem scheint das für die Gleisbauer allerdings nicht zu sein: der letzte Güterwagen des Tages verschwindet grade in der Ferne, als das gegen die Weiche einzutauschende Gleisstück bereits angeschnitten ist.

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Weiterer Bahnübergang in Hassel technisch gesichert

2015-11-10 HasselBereits seit längerem rüsten die Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya zahlreiche Bahnügergänge auf ihrer Strecke mit einer technischen Sicherung, z.B. Lichtzeichenanlagen und Halbschranken, aus. Für die Realisierung können die VGH auch auf Fördergelder aus Landesmitteln zurückgreifen. In Hassel wird nun am Bahnübergang „Jübberweg“ eine Lichtzeichenanlage errichtet. Die Anwohner dürfte es freuen, gab es doch in der Vergangenheit immer wieder Unmut wegen lautstark vor Bahnübergängen im Ort pfeifenden Zügen. Parallel zu den Arbeiten am Jübberweg wird wenige hundert Meter entfernt ein Feldweg mit Umlaufgittern ausgerüstet, so dass zum Jahresende und nach Abnahme durch die Aufsichtsbehörde die letzten Pfeiftafeln im Ort entfallen könnten.

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V241 nach Hauptuntersuchung wieder frisch auf Achse

Köf3 (V241) 2015-05-26 (2) Hoya Wie viele andere ihrer Artgenossen des Typs Köf III, hat auch die V241 des Deutschen Eisenbahn-Vereins (DEV) bereits ein bewegtes Dasein hinter sich. Für die Deutsche Bundesbahn im Jahr 1959 gebaut, leistete die Lok über Jahrzehnte ihre Arbeit im leichten Rangierdienst, bevor sie 1997 ausgemustert wurde. Noch im gleichen Jahr kaufte der DEV die Maschine und stellte sie als „V241“ in ihren Bestand ein. Zwei Jahre später wurde das Rentnerdasein der robusten Lok schon wieder vertagt, als sie als erste Lokomotive an die damals frisch gegründete Mittelweserbahn (MWB) ging und fortan nochmals deutschlandweit über die Schienen rollte. 2013 kam sie wieder zurück zum DEV.
In den vergangenen Monaten bekam die umtriebige Maschine in Hoya durch die Werkstatt der Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya (VGH) eine neue Hauptuntersuchung (HU), welche Anfang September abgenommen werden konnte. Fit gemacht für die kommenden Jahre, ist eine längerfristige Verwendung der V241 bei den VGH vorgesehen. Dass die Lokomotive mit ihrem charakteristischen „Kettenköf-Sound“ noch immer einiges zu bieten hat, konnte sie kurz nach HU-Abnahme bereits Mitte des Monats unter Beweis stellen, als sie im Rahmen eines Probelaufs beim Rangieren eines zur Entladung vorgesehenen Getreidezuges in Eystrup schon einmal ordentlich mit anpacken durfte.

Köf3 (V241) 2015-07-02 Hoya  Köf3 (V241) 2015-09-10 (3) Hoya  Köf3 (V241) 2015-09-14 (01) Hoya  Köf3 (V241) 2015-09-14 (02) Eystrup

1.)  In Hoya bekommt die V241 im Rahmen der HU neue Rollenketten, welche für die Kraftübertragung zwischen Getriebe und Achsen sorgen.
2.)  Robustes Handwerk: der Führerstand der Köf III
3.)  Probelauf: Nach Abnahme der HU bringt die V241 einige Getreidewagen über die Hoyaer Weserbrücke nach Eystrup. 14.09.2015
4.)  Am 14.09.2015 stellt die Lok in Eystrup mit Getreide gefüllte Wagen zur Entladung bereit.

Link zur Seite der V241

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Wie geht es eigentlich… VGH V36 001?

V36 116 (1)Über viele Jahre hinweg galten die Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya (VGH) als „V36-Eldorado“, waren doch im Laufe der Zeit 8 Maschinen dieses Typs rund um Hoya unterwegs. Bereits eine der Vorgängergesellschaften der VGH, die Hoyaer Eisenbahn-Gesellschaft (HEG), machte sich Gedanken über einen stärkeren Ersatz für ihre Dampflokomotiven. Nach der Fusion begannen die VGH schließlich mit dem Kauf von V36 der Deutschen Bundesbahn. In Hoya erhoffte man sich, mehrere Maschinen eines einheitlichen Typs beschaffen zu können, um die Wartung der Loks zu vereinfachen. Man musste jedoch feststellen, dass man es mit Fahrzeugen zu tun hatte, die nicht nur ab Werk unterschiedliche Komponenten, z.B. verschiedene Motortypen, beinhalteten, sondern sich auch durch spätere Modifikationen teils deutlich unterschieden. So hielt es denn auch manch eine V36 länger in Hoya, andere waren vergleichsweise kurz im Einsatz. Ebenso vielfältig stand es später auch um den Verbleib der Maschinen: Während die meisten Maschinen verschrottet wurden, gingen ein paar wenige der VGH-Loks an Museumsbahnen und sind noch immer vorhanden.

Eine der VGH-V36, welche der Schrottpresse entronnen ist, ist die ehemalige VGH V36 001. Im Jahr 1941 wurde die Lok von Henschel mit der Fabriknummer 26140 gebaut und später an die Deutsche Wehrmacht ausgeliefert. Mit dem Ende des 2. Weltkrieges ging sie als V36 116 in den Bestand der Deutschen Bundesbahn über. Nach der Ausmusterung im Jahre 1963 konnten die VGH ihre zuvor frisch überholte „V36 001“ für 100.000 DM erwerben.
1980 verlängerten die VGH die Fristen für die Anlassluftflaschen nicht mehr und die Lok wurde außer Dienst gestellt. Sechs Jahre später, 1986, kaufte das DGEG Eisenbahn-Museum Neustadt die Lok.

Das langgezogene Gebäude des DGEG Eisenbahn-Museums in Neustadt an der Weinstraße kann man leicht übersehen. Etwas eingezwängt zwischen dem DB-Bahnhof und einem steilen Hang liegt die Fahrzeughalle des Pfalzbahn-Museums. Eine schmale, gewundene Treppe steigt man hinab, bevor man das kompakte Areal erreicht, welches eine deutlich größere Fahrzeugsammlung beherbergt, als man von außen vermuten würde.
Seit 1986 also ist das Eisenbahnmuseum in der Pfalz Heimat für die ehemalige VGH V36 001, die heute wieder ihre Bundesbahnbezeichnung innehat, V36 116.

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Im Museum erinnert man sich noch gut an die Ankunft der Lok aus Hoya. „Karl Hunold, der war ja ein echter Experte für diese Loks, ganz einzigartig! Er hat uns damals gezeigt, wie man die Anlassluftflaschen richtig schön lange dicht bekommt. Darauf sind wir heute noch stolz!“, meint einer der Veteranen und V36-Lokführer des Museums und freut sich über die damaligen Handreichungen, welche heute bei den Fahrten mit der betriebsfähigen V36 127 noch immer berücksichtigt werden. Eigentlich wollte man die V36 116 in Neustadt wieder betriebsfähig herrichten, musste jedoch angesichts der hohen Kosten davon absehen. Und doch war man offenkundig nicht untätig: die schon recht marode Lok wurde mit einigem Aufwand optisch wieder hergerichtet.
Dabei wurden einige der vielen Modifikationen wieder rückgebaut. Die Elemente zur Einmann-Bedienung, welche die Lok 1955 bei der Bundesbahn erhalten hatte, wurden entfernt und weitestgehend der im Auslieferungszustand üblichen Zweimann-Bedienung angepasst. Die Lüfterjalousie wurde ebenfalls beseitigt – heute zeigt sich die Lok wieder mit der durch den markanten Kühler dominierten Frontpartie. Für das Spitzensignal verwendete man wieder große Lampen – das obere Spitzenlicht wurde ganz entfernt. Die rot-beige Lackierung der VGH wurde ersetzt durch das bei V36 lange Zeit bekannte schwarz-rot. Und der riesige MWM-Motor? „Läuft noch immer!“, schmunzelt man in Neustadt.
So ist die ehemalige VGH-Lok im DGEG-Museum Neustadt als nicht betriebsfähiges Exponat zwischen vielen weiteren Eisenbahn-Unikaten gut aufgehoben und bleibt dabei – wie ihre Schwestermaschinen – ein gutes Beispiel für eine Lokbaureihe die nach vielen Jahren durch reichliche Ergänzungen und Veränderungen in ihren Details einzigartig geworden ist, und bei der keine Lok der anderen vollkommen gleicht.

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Link zur Internetseite des DGEG Eisenbahnmuseums Neustadt

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VGH beteiligen sich an Getreideumschlag in Eystrup

Ein kleines Novum brachte das vergangene Wochenende für die Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya. Im Bahnhof Eystrup beteiligten sich die VGH am Umschlag einer größeren Menge Getreides, welches zuvor mit einem 580 Meter langen Ganzzug der Havelländischen Eisenbahn (HVLE) angeliefert wurde. Mittels eines mobilen Förderbandes wurden die etwa 1.400 Tonnen Getreide auf Lkws verladen und konnten somit die wenigen verbliebenen Kilometer auf der Straße bis zum Zielort weiterbefördert werden.
Für den Spediteur, der die gesamte Transportkette vom Start bis zum Ziel organisierte, war der Transport auf der Schiene und der Umschlag in Eystrup durchaus ein Erfolg. Dabei zeigte sich, dass der Bahnhof Eystrup für den Auftrag zentral gelegen war und genügend Platz für den gesamten Zug einerseits, und die Bedürfnisse der Lkw-Flotte andererseits bieten konnte. Auch der Ablauf des gesamten Umschlags war für alle Beteiligten äußerst zufriedenstellend. Durch zwei parallele Ladegleise konnte sogar während der Rangierarbeiten ununterbrochen weiter entladen werden. Nicht verwunderlich also, dass sich Spediteur und VGH eine weitere Zusammenarbeit in der Zukunft gut vorstellen können. Auch einige Eystruper verfolgten den Güterumschlag mit Interesse und zeigten sich beeindruckt von den Kapazitäten „ihres“ Bahnhofes.

2015-07-18 (1) Eystrup  2015-07-18 (4) Eystrup  2015-07-18 (6) Eystrup

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