Thema / Fahrzeuge: Zu Gast bei den VGH-Veteranen T2 und T4

So wechselhaft die Geschichte der Hoyaer Eisenbahnen ist, so veränderlich sind auch die Lebensläufe der zwischen Eystrup und Syke eingesetzten Fahrzeuge. Nach der Außerbetriebnahme von Loks und Triebwagen wurden in der Vergangenheit Fahrzeuge vor Ort als Ersatzteilspender nach und nach zerlegt, andere verschrottet, wieder andere verkauft und weitergenutzt. Überlebt haben zwei ehemalige Triebwagen der VGH, der T2 und der T4.

1926 bauten die Deutsche Werke Kiel (DWK) unter der Fabriknummer 82 einen 4-achsigen Dieseltriebwagen für die Butjadinger Eisenbahn, der dort als T1 eingesetzt wurde. Nach einem Verkauf an die Steinhuder Meer-Bahn kam der Triebwagen 1965 als „T4“ zu den Verkehrsbetrieben Grafschaft Hoya (VGH). 1978 gelangte der T4 zur Almetalbahn.

 

 

 

Der zweiachsige Triebwagen T2 kam 1954 fabrikneu zur Hoyaer Eisenbahn-Gesellschaft (HEG). Gebaut wurde das von der HEG selbst entwickelte Fahrzeug von der Hansa Waggonbau GmbH in Bremen und dem Hoyaer Fahrzeugbauer Buschmann.
Die VGH nutzten den T2 bis 1976, danach wurde er an den Deutschen Eisenbahn-Verein (DEV) abgegeben und stand eine zeitlang in Bruchhausen-Vilsen.
Kurz vor der bereits geplanten Verschrottung wurde der Triebwagen von einer Privatperson aufgekauft.

 

Heute sind beide Fahrzeuge erhalten und stehen in einer Halle im nördlichen Niedersachsen. Hier sollen sie Teil einer geplanten Ausstellung historischer Fahrzeuge werden, die neben weiteren Kleinbahn-Fahrzeugen auch historische Nutzfahrzeuge und Pkws beinhalten soll.Langfristiges Ziel für die beiden ehemaligen VGH-Triebwagen ist jedoch nicht nur eine optische Wiederaufarbeitung, sondern eine Restaurierung die es ermöglicht, die Fahrzeuge wieder in Betrieb zu nehmen.

Der T2 erlitt während seiner früheren, langen Abstellzeit in relativ ungeschützten Bereichen zahlreiche Schäden durch Vandalismus, sowohl im Wageninneren, als auch außen. Auch Witterungseinflüsse setzten dem Fahrzeug erheblich zu. Noch heute sind dem T2 diese Spuren deutlich anzusehen, doch steht der Triebwagen nun auf einem geschützten Gelände und dürfte so weitestgehend vor weiterer mutwilliger Beschädigung sicher sein. Erfreulich sind die Fortschritte bei der Instandsetzung des Antriebs. Der Deutz-Motor, sowie das mechanische Mylius-Getriebe sind bereits vollständig überholt.

 
ex VGH-Triebwagen T2 im April 2013

Auch der ex VGH T4 beginnt hier und dort wieder, sich zu regen. Die Wiederaufarbeitung der beiden Drehgestelle ist nahezu abgeschlossen, auch die Bremsanlage ist weitestgehend instandgesetzt. Ein Deutz-Motor samt Mylius-Getriebe sind ebenfalls aufgearbeitet und funktionsfähig. Viel Arbeit macht noch der Wagenkasten, der zur Zeit mit Rostschutzfarbe konserviert ist. Momentan werden diverse Spuren von Unfällen, die der Triebwagen während seiner Einsätze bei den Kleinbahnen erlitten hat, beseitigt. Seinerzeit hatte man hierfür offenbar nicht genügend Zeit, so dass bei den Eisenbahnen einfach Bleche über den Beschädigungen angebracht wurden, um diese –zumindest optisch- zu beseitigen.

 

     

Der ehemalige VGH T4 steht im Frühjahr 2013 gut geschützt in einer Fahrzeughalle. Motor und Getriebe sind aufgearbeitet, der Führerstand ist schon wieder als solcher erkennbar.

Die Aufarbeitung der beiden Triebwagen wird noch viel Zeit und Arbeit in Anspruch nehmen. Doch anders als vielen weiteren Kleinbahnfahrzeugen dürften den beiden Veteranen bessere Aussichten beschieden sein.Bei der weiteren Restaurierung wünschen wir ein glückliches Händchen und viel Erfolg!

 

 

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