Bruchhausen-Vilsen

Von Hoya kommend, führt die Strecke zunächst über den Bahnhof „Bruchhausen Ost“, anschließend den Haltepunkt „Bruchhausen-Vilsen Marktplatz“ und schließlich zum Bahnhof „Bruchhausen-Vilsen“.

 

Das Bahnhofsgebäude Bruchhausen-Ost im Jahr 2012.

Bruchhausen Ost
In Bruchhausen Ost sind die früheren Anlagen weitestgehend erhalten geblieben. Die einstige Umfahrung mit Ladestraße ist heute Stumpfgleis und wird hin und wieder für die Verladung von Rohholz genutzt.
Das alte, 1900 errichtete Bahnhofsgebäude ist erhalten und war zwischenzeitlich auch schon mal als „Paradiesbar“ bekannt für Verkehrsdienstleistungen, die jedoch nichts mit dem Bahnverkehr gemein hatten. Heute ist das Gebäude im Beitz des Fleckens Bruchhausen-Vilsen.
Seit 2014 bemüht sich die Genossenschaft Ostbahnhof Maidamm (OBaMa) um die Restaurierung des Gebäudes und eine Wiedereröffnung als Gästehaus. Nähere Informationen hierzu finden sich auf der Internetseite der OBaMa e.G. (Link).

 

 


  Bruchh.Ost Fahrkarten

1.)  Zeichnung des Empfangsgebäudes Bruchhausen Ost. (Archiv Deutscher Eisenbahn-Verein e.V.)
2.)  Alte Aufnahme des Empfangsgebäudes. (Bild: Harald O. Kindermann)
3.)  V21 rangiert im April 2012 in Bruchhausen Ost einige mit Rohholz beladene Wagen.
4.)  Fahrkarten von und nach Bruchhausen Ost.

 

Bruchhausen-Vilsen Marktplatz
Ende August findet in Bruchhausen-Vilsen der überregional bekannte „Brokser Markt“ statt. Der Markt diente einst als Warenhandel für landwirtschaftliche Produkte und als Viehmarkt. Heute ist er Jahrmarkt mit einer großen Zahl an Karussells, Buden und Festzelten.
Der Haltepunkt „Bruchhausen-Vilsen Marktplatz“ hatte früher ein Stumpfgleis zur Wehler Mühle, welches während der Marktzeit auch zur Abstellung von Verstärkerzügen genutzt wurde. Während des Brokser Marktes wird noch heute ein umfangreicher Schienenpersonenverkehr angeboten, um die Besucher direkt auf den Marktplatz zu bringen.
Da das Streckengleis mitten über den Marktplatz führt und die Verkaufsstände teilweise direkt auf dem Gleis stehen, wird hier die VGH-Strecke einmal im Jahr für einige Tage unterbrochen. Wenn während des Marktes die Strecke von Eystrup und Hoya am Marktplatz endet, wird auf der gegenüberliegenden Seite jährlich ein provisorischer Bahnsteig genutzt für die Züge aus Richtung Syke.

 

1.)  Fahrplan der HSA zum „Bruchhauser Bartholomäus-Markt“ im Jahre 1908. (Archiv Deutscher Eisenbahn-Verein e.V.)
2.)  Marktverkehr früher, hier mit dem grade ankommenden T2. (Bild: Archiv VGH)
3.)  Spezieller Tarif: Fahrkarte der Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf für den Marktverkehr.
4.)  Noch heute gibt es jedes Jahr einen umfangreichen Schienenpersonenverkehr zum Brokser Markt. Der T3 im August 2011.
5.)  Am Bahnübergang ist aus dieser Richtung Schluss: Der T3 erreicht den Haltepunkt aus Richtung Eystrup.

 

 

Triebwagen 63 am Bahnsteig in Bruchhausen-Vilsen. (Bild: Archiv VGH)

Bruchhausen-Vilsen
Bruchhausen-Vilsen gehörte zu den größeren Bahnhöfen der Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf. Neben dem Empfangsgebäude samt Wohnung für den Bahnhofsvorstand gab es mehrere Güterschuppen, einen Lok- und Triebwagenschuppen, mehrere Nebengleise und eine Ladestraße. Das nahe gelegene Gaswerk erhielt einen Gleisanschluss. Von Bruchhausen zweigt auch die Strecke nach Asendorf ab.
1963 wurde der Streckenabschnitt zwischen Hoya und Bruchhausen auf Normalspur umgespurt, der Abschnitt nach Syke folgte erst später. So trafen sich in Bruchhausen eine zeitlang die aus Eystrup und Hoya kommenden normalspurigen Züge und die noch auf Schmalspur fahrenden Züge aus Syke auf einem Dreischienengleis. Da die Strecke nach Asendorf, welche heute von der Museumsbahn betrieben wird nie umgespurt wurde, gibt es im Bahnhof Bruchhausen-Vilsen das Dreischienengleis bis heute.

      

1.)  T40 steht am Bahnsteig neben der Güterabfertigung. (Bild: H. Piecker / Archiv VGH)
2.)  Die charmante Alltagsszene zeigt den Bahnsteig in Bruchhausen-Vilsen, an dem Reisende auf den Triebwagen aus Syke warten. (Bild: H. Piecker / Archiv VGH)
3.)  Düngerentladung aus einem auf Rollböcken stehenden Schüttgutwagen. (Bild: Autor unbekannt / Archiv VGH)
4.)  Wasserfassen in Bruchhausen-Vilsen. (Archiv VGH)
5.)  Das Dreischienengleis in Bruchhausen: Vorne wartet der T1, hinten steht der schmalspurige T63. (Bild: Archiv VGH)

Heute steht der Bahnhof Bruchhausen-Vilsen ganz im Zeichen der Museumseisenbahn, des Deutschen Eisenbahn-Verein e.V. 1964 gründete sich der Verein und betreibt seit 1966 einen umfangreichen Fahrzeugpark historischer Dampfloks, Dieselloks, Triebwagen, Personen- und Güterwagen, sowie die Strecke nach Asendorf.
Das alte Bahnhofsgebäude beherbergt neben dem Fahrkartenschalter für die Museumsbahn eine historisch eingerichtete Güterabfertigung, den Buchladen des DEV und eine Gaststätte. Auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig halten normalspurige Züge. Daneben gibt es eine Umladehalle, in der je ein Normalspur- und Schmalspurgleis höhenversetzt nebeneinanderliegen, um das Umladen von Gütern von Hand zwischen Wagen unterschiedlicher Spurweite zu ermöglichen. An der Rollbockgrube ist das Verladen von Regelspurwagen auf meterspurige Rollböcke und -wagen möglich. Im hinteren Bahnhofsbereich steht die große Fahrzeughalle der Museumsbahn samt Werkstatt. Neben der Bekohlungsanlage und einer Tankstelle für Dieselloks und -triebwagen gibt es in Bruchhausen-Vilsen heute sogar eine Drehscheibe.
Von Bruchhausen-Vilsen aus beginnen in den Sommermonaten, sowie im Dezember die Züge der Museumseisenbahn; in der Zwischenzeit verkehren Sonder- und Arbeitszüge. (Link)

1.)  Das Empfangsgebäude im Jahr 2012. Gut zu erkennen ist das Dreischienengleis für Normal- und Schmalspurzüge.
2.)  Die alte Güterabfertigung wird heute von der Museumsbahn historisch gestaltet.
3.)  Im hinteren Bereich befindet sich die Fahrzeughalle des DEV samt Werkstatt, Bekohlungsanlage und Tankstelle.
4.)  Blick in die Fahrzeughalle der Museumseisenbahn.


  Quellen:
– Archiv Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya GmbH
Archiv Deutscher Eisenbahn-Verein e.V.
– „Die Museums-Eisenbahn – 100 Jahre Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf“, 2. Quartal 2000. Herausgeber: Deutscher Eisenbahn-Verein e.V.
– Harald O. Kindermann

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