Mit einem Gruß aus Dänemark schickt uns Herr H.W. Hansen ein Bild und diverse Informationen über einen Rowan-Dampftriebwagen der Firma Scandia.
Bekannt sind uns die markanten Fahrzeuge als die ersten Triebfahrzeuge der Hoyaer Eisenbahn-Gesellschaft, welche zwei Rowan-Triebwagen ab 1881 zwischen Hoya und Eystrup einsetzte. William Robert Rowan entwickelte die Fahrzeuge, die schließlich bei A/S Scandia im dänischen Randers gebaut wurden.
Wie Herr Hansen berichtet, wurde kurz nach der Eröffnung der Hoyaer Eisenbahn eine weitere Eisenbahngesellschaft eröffnet. Am 10. Oktober 1883 ging die Randers-Hadsund Jernbane in Dänemark in Betrieb. Als eines von mehreren Vorbildern für das Betriebsverfahren der dänischen Bahn diente auch jenes der Hoyaer Eisenbahn-Gesellschaft. Diese wurde nämlich, genau wie die Randers-Hadsund Jernbane, zunächst von der Localeisenbahnen-Betriebs-Gesellschaft Hamburg geführt. Ähnlich wie die HEG, besaß auch die dänische Bahngesellschaft zwei Rowan Dampftriebwagen, und darüber hinaus zusätzlich eine Dampflok.
Die Waggonfabrik wurde 1859 zunächst von Peto, Brassey & Betts gegründet und 1870 von Frederick James Rowan gekauft. Sein Sohn, William Robert Rowan, übernahm 1873.
Ab 1881 war William Robert Rowan Leiter der Localeisenbahnen-Betriebs-Gesellschaft Hamburg, welche sowohl die Betriebsmittel der Hoyaer Eisenbahn Gesellschaft verwaltete, als auch die 1883 eröffnete Strecke Randers-Hadsund leitete.
Während die Waggonfabrik in Randers noch heute existiert, wurde die Randers-Hadsund-Bahn am 31. März 1969 stillgelegt.
Herr Hansen schreibt ein Buch über die Geschichte der Randers-Hadsund Jernbane, und stellt uns ein Foto des Dampftriebwagens „A2“ zur Verfügung. Das Bild zeigt den A2, der im September 1883 fertiggestellt wurde und seine ersten Probefahrten machte. Er steht vor dem Lokschuppen der Randers-Hadsund Jernbane in Randers, vermutlich wenige Tage vor der Eröffnung der Strecke im Oktober desselben Jahres.
Im Vergleich mit den HEG-Dampftriebwagen sind bereits Änderungen in der Bauart zu erkennen, unter anderem verfügt der „A2“, anders als die „R1“ und „R2“ der HEG, über ein Laufdrehgestell am Wagenende. Während die HEG-Fahrzeuge durch ein Antriebsdrehgestell mit stehendem Kessel von Borsig bewegt wurden, verfügten die dänischen Fahrzeuge über liegende Kessel der schwedischen Maschinenfabrik Nydqvist och Holm AB (NoHAB).