Historische Nutzfahrzeugtage in Eystrup

Güterumschlag am Eystruper Bahnhof wie vor 60 Jahren – so lautete die Devise für die „Historischen Nutzfahrzeugtage“ in Eystrup vom 30.05. bis zum 01.06. An diesem Wochenende lud die Interessengemeinschaft Industriedenkmal Senffabrik Leman, Freunde historischer Nutzfahrzeuge und der Deutsche Eisenbahn-Verein zu einer ganz besonderen Veranstaltung, bei der nicht nur Veteranen der Straße ausgestellt werden, sondern wieder einmal kräftig mit anpacken sollten.

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Bereits am Freitag trafen die ersten Lastkraftwagen und Traktoren am Eystruper Bahnhof und an der Senffabrik ein, darunter mischten sich auch sehenswerte Pkws und sogar Zweiräder. Ein ganz exklusives Gefährt hatte sich schon einige Tage zuvor eine stimmige Ecke gesucht: ein dampfgetriebener Bagger schlug im hinteren Teil des Fabrikgeländes sein Domizil auf und fand dort auch ein geeignetes Betätigungsfeld. Während die meisten Fahrzeuge aus eigener Kraft in Eystrup ankamen, musste man auch auf momentan betriebsunfähige, aber nicht minder sehenswerte Maschinen nicht verzichten. Immer wieder brachten Tieflader weitere Lkws die ausgestellt wurden und so ihren Teil zum stimmigen Gesamtbild beitrugen.

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Am Samstagmorgen wurde am Bahnhof bereits eifrig Be- und Entladen, als der aus historischen Güterwagen und der 1944 gebauten Diesellok V36 005 gebildete Zug aus Hoya eintraf. Nach einigen Rangiermanövern standen somit auch die Vertreter der Schiene bereit, um mit Gütern in Form von Fässern, Kannen, Kisten und Säcken beladen zu werden. Eine Nienburger Spedition ließ es sich nicht nehmen, ihren altgedienten Möbelwagen auf die Bahn zu verladen. Für den Personenverkehr sorgte der zwischen Eystrup und Bruchhausen-Vilsen pendelnde und durchgängig gut besuchte Triebwagen T1 samt Beiwagen.

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Doch nicht nur an der Ladestraße des Bahnhofs herrschte Hochbetrieb, auch am alten Güterschuppen standen Lastwagen und Traktoren mit Anhängern bereit, um ihre Fracht von den vielen Ladearbeitern umschlagen zu lassen. An der Pforte der alten Senffabrik fuhren beständig Fahrzeuge ein, während im hinteren Fabrikbereich der Dampfbagger Schutt auf Ladeflächen lud und eine quietschende Planierraupe zuarbeitete. In einem Gebäude der Fabrik ging es mit Volldampf voraus; die alte, erst kürzlich restaurierte Dampfmaschine lief wie am Schnürchen und wurde von einigen Dampfmodellen tatkräftig unterstützt.

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Die Gesamtatmosphäre der Historischen Nutzfahrzeugtage war vollkommen überzeugend. Das Gebäudeensemble der alten Senffabrik, des Güterschuppens und der Ladestraße am Bahnhof bildeten eine stilvolle Kulisse. Viele liebevoll erhaltene Fahrzeuge waren betriebsam unterwegs und boten nicht nur einen optischen Genuss, sondern auch ein Highlight für die Ohren. Teilnehmer und Fahrer hatten sich im Stile der Zeit gekleidet und ließen es sich nicht nehmen, ganz in die Rolle als Bediener ihrer Fahrzeuge zu schlüpfen. So wurde auch schonmal -sehr zum Vergnügen der vielen Besucherinnen und Besucher- beim Pförtner über die fehlerhaften Frachtpapiere geschimpft und mit einem lauten Ploppen im Fahrerhaus die Bierbuddel zur Frustbewältigung geöffnet. Das Wetter spielte freundlich mit und es fehlte auch nicht an jenem obligatorischen Zubehör, bei dem niemand unbedingt Wert auf historische Authentizität legt: den Bratwurst- und Getränkebuden. Diesmal auch mit Senf frisch aus der Senffabrik Leman!

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