Geplant war der Transport des großen Dampfkessels für die Papierfabrik Smurfit Kappa in Hoya eigentlich ganz anders. Per Schiff erreichte der aus Frankreich kommende Kessel, welcher für die Trocknung neu produzierten Papiers eingesetzt wird, Hoya bereits Mitte Januar. Hier sollte er ursprünglich direkt am Schiffsanleger der Fabrik am östlichen Weserufer entladen werden. Der hierfür benötigte Kran bekam jedoch keine Genehmigung für die Überführung, so dass das Binnenschiff zunächst am westlichen Weserufer festmachen musste.Ein Weitertransport des Kessels über die Straße ans andere Weserufer schied aus, da das Gewicht des Bauteils von über 80 Tonnen zu hoch für die Straßenbrücke war, und er zudem nicht unter den Querstreben der Brücke hindurchgepasst hätte.
Eine weitere Möglichkeit war der Transport per Zug. So wurde der Dampfkessel zunächst am 29. Januar mit zwei Kränen aus dem Schiff auf einen Straßenschwertransporter verladen, welcher ihn über die von der Polizei gesperrte Weserstraße zum Bahnhof brachte. Hier stand bereits ein für solche Zwecke konstruierter Spezialwagen bereit, auf den noch in den Abendstunden umgeladen wurde.
Am folgenden Tag begann für die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya gemeinsam mit denen der Spedition die Maßarbeit auf der Schiene. Besonders die Passage über die Weserbrücke erforderte eine punktgenaue Platzierung des Ladegutes auf den Wagen. Dabei ging es letztlich um wenige Zentimeter, die seitlich an der Brücke schließlich übrig blieben.
Auf dem Werksgelände hing der große Kessel schließlich ein weiteres Mal an den beiden Autokränen, welche ihn langsam vom Wagen absetzten.
Fotos: C. Schröder